Mittwoch, 25. Juli 2012

Der innere Schweinehund ist auch nur ein Mann...

Bis Ende der Woche habe ich die Wohnung ganz für mich alleine. Sturmfrei sozusagen. Mein Mitbewohner besucht Bekannte in Berlin, der Geist Weißnicht (Wer sich fragt, wie Weißnicht zu seinem Namen gekommen ist: fragt einfach mal jemanden, wer für diese Unordnung verantwortlich ist. Die häufigste Antwort der "Unschuldigen" lautet: Weiß(-)nicht!), der hier täglich innerhalb von Sekunden die Wohnung verwüstet, ist wie vom Winde verweht. Das heißt hier gibt es nur noch drei Tiere auf insgesamt zwölf Pfoten, zig fiese Insekten, eine Unordnung überirdischen Ausmaßes, noch mehr Pläne und gute Vorsätze als Insekten und Unordnung, meinen inneren Schweinehund und mich.
Irgendwie klingt diese lange Liste so gar nicht nach sturmfrei! Aber nun gut, ich sollte nehmen was ich kriegen kann. Immerhin sind zwei große Störenfriede schon einmal ausquartiert und wenigstens einer davon kommt erst in vier Tagen wieder hier her (Weißnicht darf auch gerne ganz woanders ein neues zu Hause finden).
Und da ich ja ein Mensch bin, der ohne Pläne völlig aufgeschmissen wäre - völlig egal, ob ich sie am Ende so einhalte bzw. umsetze wie geplant oder nicht - habe ich natürlich einen vollkommen genialen Plan gehabt.
Samstag und Sonntag die Spuren von Weißnicht vertuschen.
Montag bis Freitag lernen, sporteln, lernen, sporteln, lernen, lecker kochen und das haushaltliche Alltagsgeschäft über die Bühne bringen.
Samstag und Sonntag dann mal eine emotionale Pause einlegen und mich nur um mich kümmern - Weiberkram eben!

Und was ist bisher daraus geworden? Es ist Mittwoch und ich habe es doch tatsächlich geschafft meine Bettdecke vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer zu tragen.
Diese unerträgliche Hitze macht es auch nicht besser. Vielleicht sollte ich statt in Wasser zu baden mal in Erwägung ziehen das Ganze in flüssigem Stickstoff zu tun. Sicherlich erfrischender.

Ich kann nur sagen, dass so ziemlich jede (hirnlose) Nachmittagssendung und jedes Staubkorn unter meinen Fingernägeln spannender und vor allem wichtiger ist, als mich zu bewegen und den Dreck wegzuräumen, den Weißnicht hier verursacht hat!
Was ich tun muss: putzen, Wäsche waschen, lernen
Was ich tun will: mich nicht bewegen, Bilder nachschminken, Videos für YouTube drehen und vielleicht noch schwimmen gehen

Und wer ist Schuld? Niemand geringeres als mein innerer Schweinehund.
Ich meine, meine beiden Hunde sind wirklich stur und bockig und so. Aber dieser Schweinehund übertrifft sie wirklich um Längen! Iuna und Drago kann ich wenigstens erziehen, aber dieser faule Sack von Schweinehund ist leider unbelehrbar. Und er ist definitiv dicker (und hat auch mehr Sitzfleisch) als meine Disziplin. Er lässt sich auch mit nichts locken.
Und da kommt mir dann sofort mein Mitbewohner in den Kopf. Stur wie sonst was, zu faul für irgendwas, alles auf den letzten Drücker (ja, da schummelt sich die Disziplin dann auch bei mir an dem Schweinehund vorbei - aber entspannt ist der Urlaub dann ja auch nicht mehr). Den kann man auch mit nichts locken!

Da bleibt für mich nur noch eine logische Schlussfolgerung:
Der innere Schweinehund (einer Frau) ist auch nur ein Mann!
Wir können nicht mit ihnen (außer ein One-Way-Exklusivticket gen Wahnsinn buchen) aber ohne sie geht es auch nicht (irgendwer muss doch bei unseren Shoppingtrips die Tüten tragen und bei IKEA die Teelichter zahlen)!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen