Mittwoch, 11. Juli 2012

Home is where your heart is...

Ein wirklich wunderschöner und wahrer Spruch - für Menschen mit eintätowierter rosa Brille.
Doch was ist mit denen, die ihre rosa Brille nicht nur nicht tätowiert, sondern das langweilige Kassengestell auch noch verlegt haben? Oder diejenigen, die ihr Nasenfahrrad zwar an Ort und Stelle wissen, aber durch die rosa Gläser nur in eine schwarz verspiegelte Sonnenbrille blicken?
Ich meine, bringen rosa Brillen nicht nur etwas, wenn man damit in ebenfalls rosa Augen blickt? Und dann sollte der Rosaton wohl besser immer derselbe sein, sonst endet es noch in einer Massenorgie á la Patrick Süskind - gibt es überhaupt genug unterschiedliche Rosatöne für die Hälfte der Menschheit? Immerhin sind das aktuell 7.061.771.640 Menschen - das sind immerhin noch 3.530.885.820 benötigte Rosatöne. Tendenz (sekündlich) steigend!

Diejenigen ohne korrespondierende Rosatöne, diejenigen ohne Kassengestell und diejenigen die auf Sonnenbrillen blicken haben einfach mal Pech. Die werden sagen: "Was für ein bescheuerter Spruch! So ein dämlicher Spruch kann echt nur von Menschen kommen, die eine Magen-Darm-Grippe mit Schmetterlingen im Bauch verwechseln."

Also stimmt der Spruch jetzt oder ist er nicht nur veraltet, sondern auch noch vollkommener Nonsens?
Ganz ehrlich? Ich habe keinen Ahnung! Ich gehöre zwar zu der Kategorie der Kassengestellträger, die auf Sonnenbrillen blicken. Aber eigentlich habe ich nicht die geringste Idee, wo mein Herz ist.
Ist es bei dem Sonnenbrillenträger, der nicht einmal mehr Kontakt zu mir haben will. Oder doch in der City that never sleeps versteckt, die sofort mein Herz erobert hat, weil ich dort frei und einfach ich selbst war?
Ich habe so einiges versucht, um die Sonnenbrille wenigstens gegen eine Brille mit lilafarbenen Gläsern auszutauschen, was immerhin ein Anfang wäre. Selbst mein Kassengestell wollte ich mal spontan hinterm Sofa verlieren. Aber dieses Mistding ist irgendwie festgetackert oder mit Sekundenkleber direkt an den Kopf und auf die Nase geklebt (und wenn ich den Übeltäter dafür erwische, dann kann der was erleben - so ein Terrorzwerg auf 180 ist nämlich echt kein Kinderspiel!).

Ich denke einfach, dass man seinem Herzen soweit folgen sollte bis man glücklich ist. Ob das nun bedeutet, dass man sein ganzes Geld in Kosmetik steckt (auf der Suche nach dem passenden Rosaton kann es schon zu einigen schlaflosen Nächten kommen, da benötigt man am Tag danach Massen an Concealer), dass man in die Stadt seiner Träume zieht und dort neu anfängt oder eben weiter daran arbeitet schwarze Gläser in rosafarbene auszutauschen, bis man sich irgendwann gemeinsam die rosa Brille direkt eintätowieren lassen kann.

Wichtig ist doch nur, dass man man selbst bleibt und sich nicht für andere ändert! Das man selbst das tut, was einen glücklich macht und sich nicht verbiegen lässt.
Und dann ist es vollkommen egal, ob man bei seinem Traumpartner, in der Traumstadt, bei seinem Lieblingskuscheltier oder unter der Brücke auf einer Isomatte zu Hause ist.
Zu Hause ist man da, wo man glücklich ist und sich geborgen fühlt!

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